Mit Regionalität und kurzen Strecken punkten
29.11.2022-111Fokus auf heimisch erzeugte Lebensmittel: Heimatagentur der Regierung der Oberpfalz lädt zum Netzwerktreffen
Hohenburg. Mehr regionales und ökologisch erzeugtes Essen auf den Tellern in staatlichen Kantinen – das ist das erklärte Ziel eines Ministerratsbeschlusses aus dem Jahr 2020. Ein wichtiger Schritt dahin: Kräfte bündeln und gemeinsam anpacken. Genau das macht die Heimatagentur der Regierung der Oberpfalz. Bei einem ersten Netzwerktreffen mit Vertretern der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) sowie der Öko-Modellregionen der Oberpfalz in Hohenburg standen u.a. im Fokus: der Austausch über bereits laufende Projekte sowie weitere Möglichkeiten der verstärkten Zusammenarbeit beim Thema regionale Ernährung.
Bis 2025 sollen alle staatlichen Kantinen einen Warenanteil von mindestens 50 Prozent aus regionaler oder biologischer Erzeugung anbieten; bis 2030 sollen kommunale und andere öffentliche Träger in Kindergärten und Schulen nachziehen.
„Ziel ist es, die Wertschöpfung regionaler und ökologisch erzeugter Lebensmittel in Bayern zu stärken“, erklärt Elisabeth Beer, Leiterin des Sachgebiets Beratung in der Land- und Hauswirtschaft, Ernährungsbildung. Wie wichtig das ist, zeige die aktuelle Lage. „In Zeiten des Klimawandels rückt das Thema Regionalität immer mehr in den Fokus. Wer regional einkauft, verringert Transportwege, stärkt die heimische Landwirtschaft und das Ernährungshandwerk und trägt zum Erhalt unserer Landschaft und Strukturen vor Ort bei. Es ist also eine Win-Win-Situation für alle Seiten.“ Insbesondere die Gastronomie in staatlichen Behörden könne mit ihren zahlreichen Gästen und umfangreichen Speiseplänen entscheidend bei dieser Form der Nachhaltigkeit mitwirken, sensibilisieren und Bewusstsein schaffen.
Moderiert wurde das Netzwerktreffen in Hohenburg von Elisabeth Beer und den Ansprechpartnerinnen der Heimatagentur, Carmen Ebner und Susanne Pledl, die die Arbeit der neugeschaffenen Vernetzungsstelle vorstellten. Helmut Melchner, Bereichsleiter Landwirtschaft am AELF Regensburg-Schwandorf berichtete über Aktuelles aus der Modellregion und über den sogenannten „Regionaltisch Regensburg“ – ein Projekt, das Erzeuger und Abnehmer von Produkten aus der Region zusammenbringt. Anne Wurzbacher, Leiterin des Sachgebiets Gemeinschaftsverpflegung Oberpfalz am AELF Regensburg-Schwandorf, stellte das BioRegio-Coaching, ein Angebot für die Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung vor. Matthias Schneider und Markus Dirschl informierten über das jüngste Pilotprojekt in der Oberpfalz zur Verbesserung der Vermarktung im tierischen Bereich mit Schwerpunkt Mutterkuhhaltung. Carmen Ebner und Susanne Pledl freuten sich sehr darüber, dass alle Akteure rund um das Thema Regionalität ihrer Einladung zum Biohof & Café Hammermühle nach Hohenburg gefolgt sind. Sehr schön fanden die Initiatoren zudem, dass alle sechs Öko-Modellregionen in der Oberpfalz am Regio-Austausch teilnahmen und von ihren jeweiligen Handlungsfeldern und vielfältigen Projekten berichteten. Durch zahlreiche Aktivitäten der Projektmanagerinnen und -manager wurde die Verwendung von heimischen Bioprodukten verstärkt angestoßen.
Heimatagenturen - Die Vernetzer an den Regierungen
Die Heimatagenturen wurden in allen Regierungsbezirken des Freistaats Bayern eingeführt und sind im Bereich Ernährung und Landwirtschaft Ansprechpartner zu regionalen Lebensmitteln. Ihre Aufgabe ist das Erfassen und Vernetzen aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette Lebensmittel, die z. B. von Landwirten, Lebensmittelhandwerk und -handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung bis hin zu den einschlägigen Initiativen reicht. Das Ziel: die Verwendung regionaler und bayerisch-ökologischer Lebensmittel fördern, deren Wertschöpfung erhöhen und regionale Kreisläufe stärken. Zudem erkennt die Heimatagentur Schnittstellen zwischen den Akteuren, initiiert Kooperationen und unterstützt die sogenannten Regionaltische, die an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angesiedelt sind.