Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

23.04.2025-018

Erster Beschäftigungsgipfel an der Regierung der Oberpfalz

Regensburg. Dem Fachkräftemangel entgegenwirken, aber wie? Darum ging es beim ersten Beschäftigungsgipfel der Regierung der Oberpfalz. Regierungspräsident Walter Jonas hatte dazu entscheidende Akteure eingeladen. Landräte, Vertreter von Landratsämtern, Oberbürgermeisterin und Oberbürgermeister, Vertreter des Wirtschaftsministeriums, der Agenturen für Arbeit, der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft vbw nahmen teil am konstruktiven Austausch im Spiegelsaal. Schwerpunkt der Veranstaltung lag insbesondere auf der Gewinnung von Fachkräften und Auszubildenden aus dem Ausland.

„Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Thema für unsere Wirtschaft und wird uns in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen stellen!“ Mit diesen Worten begrüßte Walter Jonas die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Laut KfW-ifo-Fachkräftebarometer behindert der Fachkräftemangel bereits 32 Prozent aller Unternehmen in Deutschland. „Die Besetzung offener Stellen gelingt auch den Betrieben in der Oberpfalz nur noch teilweise aus dem Inland. Es gibt bereits positive Beispiele erfolgreicher Anwerbung, die uns wertvolle Erkenntnisse liefern können,“ so Walter Jonas. Mit dem Beschäftigungsgipfel sollen erfolgreiche Prozesse aber auch weiterer Handlungsbedarf identifiziert werden. Hürden gibt es u.a. im Prozess des Anwerbens, bei der sozialen wie auch der betrieblichen Integration und beim Thema Sprache bzw. Sprachbildung. „Um die Verfahren zu beschleunigen, sollten alle Akteure, wie die Agenturen für Arbeit, die Verwaltungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene ebenso wie Wirtschaftskammern und Betriebe noch stärker vernetzt werden“, resümierte Walter Jonas.

Dr. Tanja Fendel vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bot mit dem Impuls aus der Wissenschaft einen Einblick in die IAB-SOEP Migrationsstichprobe. Die Panelstudie umfasst eine Reihe von migrationsspezifischen Informationen zu Erwerbs-, Bildungs-, und Migrationsbiographien, zu sozio-ökonomischen und demographischen Merkmalen, zu Gesundheit, Werte und Einstellungen.

Für die Oberpfälzer Agenturen für Arbeit stellten Claudia Wildenauer-Fischer (Regensburg), Bernhard Lang (Weiden i.d.OPf.) und Siegfried Bäumler (Schwandorf) bestehende Projekte zur Gewinnung von Fachkräften bzw. Auszubildenden aus dem Ausland vor, darunter mit den Ländern El Salvador und Kirgisistan. Ein Projekt mit Kolumbien soll in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz im Herbst 2026 starten.

Erfahrungen zur Rekrutierung von Auszubildenden und Fachkräften aus Drittstaaten zeigten für die Handwerkammer Niederbayern/Oberpfalz der Präsident Dr. Georg Haber und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt.

Einen praktischen Einblick, wie die Integration von Fachkräften aus dem Ausland gelingen kann, boten Ulrich Kraus von der Bäckerei-Konditorei Kraus in Roding und Thomas Hörig von der Witron Service GmbH & Co. KG in Parkstein.

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