Runder Tisch Eixendorfer See: Maßnahmen im Einzugsgebiet entscheidend für den See

17.10.2025-047

Schönthal. Seit über 30 Jahren begleitet der „Runde Tisch Eixendorfer See“ die Entwicklungen an der Talsperre. Mehr als 40 Teilnehmer kamen dieses Jahr auf Einladung der Regierung der Oberpfalz nach Schönthal und informierten sich über die vielfältigen Aktivitäten. Erstmals fand der Austausch bewusst nicht direkt am See, sondern im weiteren Einzugsgebiet statt – denn die Nährstoffe, die problematisches (Blau-)Algenwachstum begünstigen, stammen aus der gesamten Fläche.

Horst Schmid, Leiter des Umweltbereichs der Regierung der Oberpfalz, begrüßte die Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Fachbehörden, Landwirtschaft, Fischerei und Planung. Er betonte: „Nur wenn wir im Einzugsgebiet ansetzen, können wir die Wasserqualität im Eixendorfer See nachhaltig verbessern.“ Dabei spiele die Verringerung des Phosphateintrags eine zentrale Rolle, um das Blaualgenproblem zu lösen. Der neue Entnahmeturm könne dann flankierend wirken. Ludwig Wallinger (Bürgermeister Schönthal), Dr. Stefan Spindler (Bürgermeister Stadt Rötz) und Martin Birner (Bürgermeister Stadt Neunburg v. Wald) stellten das kommunale Engagement bei der Abwasserbehandlung aber auch an den Gewässerabschnitten in kommunaler Zuständigkeit vor.

Landwirtschaft im Fokus

Ein Schwerpunkt lag heuer auf Vorträgen aus dem Landwirtschaftsbereich. Angesichts des Klimawandels mit Starkregen und Dürreperioden komme dem Wasserrückhalt in der Fläche besondere Bedeutung zu. Fachvorträge von Dr. Stefan Kremb (Regierung der Oberpfalz), Markus Achatz und Sebastian Schlag (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) sowie Stefan Haupt (Amt für Ländliche Entwicklung) stellten aktuelle Ansätze und Fördermöglichkeiten vor.
Initiativen wie Boden:Ständig oder das Programm FlurNatur zeigen, wie durch angepasste Bewirtschaftung Bodenerosion und Nährstoffeinträge reduziert werden können – ein Gewinn für Landwirte und den See.

Entnahmeturm schafft Voraussetzungen für bessere Wasserqualität

Ein weiterer Themenschwerpunkt war der neue Entnahmeturm an der Hauptsperre. Hans-Dietrich Uhl (Regierung der Oberpfalz) erläuterte die Historie des Stausees, Christian Götz (Wasserwirtschaftsamt Weiden) den Bauverlauf des neuen Entnahmebauwerks und Matthias Nicklas (Landratsamt Schwandorf) den aktuellen Genehmigungsstand für den zukünftigen Betrieb. Ab Frühjahr 2026 soll die sogenannte thermische Schichtung mit oberflächennaher Entnahme starten: wenn eine Temperaturschichtung im See gelingt, verhindert sie, dass aus den Sedimenten freigesetzte Nährstoffe in die oberflächennahen Wasserschichten gelangen – und bremst so das Algenwachstum.

Erfahrungen aus anderen Seen und Fischereimaßnahmen

Thomas Keller (Wasserwirtschaftsamt Ansbach) berichtete aus der Praxis des Altmühlsees, für den heuer wegen starkem Blaualgenwuchs wochenlang ein Badeverbot galt – ein drastisches Beispiel für die Algenproblematik bei allen stehenden Gewässern.
Reinhard Wallitscheck vom Fischereiverein Neunburg vorm Wald stellte ergänzend vor, wie gezieltes Abfischen von Weißfischen die Wasserqualität verbessern kann und dass der Fischereiverein 2024 die Abfischziele erfreulicher Weise erreicht hat.

Gemeinsames Ziel: ein intakter Eixendorfer See

In seinem Schlusswort dankte Horst Schmid allen Beteiligten und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Nur gemeinsam kommen wir unserem Ziel eines intakten Sees näher.“
Das Format des Runden Tisches soll fortgeführt werden. 2026 steht zudem das 50-jährige Jubiläum des Eixendorfer Sees an – verbunden mit einem weiteren Treffen im zweiten Halbjahr.

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